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Bundesregierung will Panzerhaubitzen 2000 an Ukraine liefern


Gastbeitrag:

Christina Wagner

Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr
Nach Erklärung der Bundesregierung werden 7 Panzerhaubitzen 2000 der Ukraine zur Verfügung gestellt

 

Nach längerem Zögern hat sich die Bundesregierung nun doch entschlossen Panzerhaubitzen 2000 an die Ukraine zu liefern. Es ist laut Verteidigungsministerin Lambrecht die Lieferung von 7 Panzerhaubitzen vorgesehen.

 

Die Bundeswehr soll offiziell über 119 Panzerhaubitzen 2000 verfügen, von denen aber nur 40 einsatzbereit sein sollen. Es gibt aber auch andere Meldungen, nach der das Heer über 90 Panzerhaubitzen, von denen 60 einsatzfähig sein sollen verfügt. Die Zahl 90 könnte sich daraus erklären, dass sich derzeit 29 Panzerhaubitzen zur Instandhaltung überführt worden sind und daher nicht aktiven Bestand der Truppe befinden.

 

Aus den Panzerhaubitzen in der Heeresinstandhaltung soll die Lieferung an die Ukraine erfolgen. Damit würden aus der aktiven Truppe keine Panzerhaubitzen abgezogen, jedoch das angestrebte Ziel von 119 Haubitzen bei der Bundeswehr nicht mehr erreicht werden.

 

Auch wenn die Entnahme aus dem sogenannten Materialpool der Bundeswehr erfolgt, werden diese Panzerhaubitzen dem Heer letztlich fehlen. Leider ist von der Seiten der Regierung nur etwas zu den Lieferungen an die Ukraine zu vernehmen, jedoch nicht zum Ersatz bei der Truppe entnommenen Waffensysteme.

 

 Während Großbeschaffungsprogramme wie F-35 und Transporthubschrauber CH-47 Chinook für die Luftwaffe auf den Weg gebracht worden sind, ist für das Heer kaum etwas zu hören. Auch wenn „Persönliche Ausrüstung“ der Soldaten wichtig ist, wird über die hierfür angesetzten 2,4 Mrd. € hinaus nicht über die Beschaffung von Waffensystemen gesprochen. Schutzwesten, Helme und 110 Liter Rücksäcke werden jedoch nicht ausreichen. Aus Sicht der verkündeten Zeitenwende und der neuen Ausrichtung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung ist eine Stärkung des Heeres unumgänglich.  Nicht nur bei den Kampfpanzern, Panzerhaubitzen, Raketenwerfern und Schützenpanzern wird man die Truppe stärken müsse, sondern auch bei der Gesamtlogistik und beim Personal.

 

Mit den 7 Panzerhaubitzen aus dem Bestand der Bundeswehr und den mindestens 5 Panzerhaubitzen der Niederlande werden der Ukraine 12 dieser Systeme zur Verfügung stehen. Allerdings sollen die deutschen Panzerhaubitzen erst gegen Ende Juni, nach erfolgter Instandsetzung, zur Verfügung stehen. Um die ukrainischen Soldaten auf das komplexe System der Panzerhaubitze auszubilden dürfte diese Zeit auch notwendig sein. Anderseits ist es alles andere als eine schnelle Unterstützung der Ukraine. Es bleibt zu hoffen, dass ihnen die Zeit im Kampf gegen den russischen Aggressor nicht davonläuft.

 


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